| | | | | | Guten Tag,
herzlich willkommen zum zweiten GoYa! Markenbriefing. Auch in unserer Märzausgabe gibt es Markensubstanz statt Infohäppchen – und es geht um die GoYa! Kernthemen Marke und Leadership.
Beim Thema Marke beschäftigen wir uns mit einem BrandFact, einem BrandTrend, einer BrandStory und einer BrandPerson. Beim Thema Leadership analysieren wir die Kunst des Führens und was die Wirtschaft bei diesem Thema von der Politik lernen kann – im positiven wie im negativen Sinne.
Die zunehmende Differenzierung in der Gesellschaft ist eine Entwicklung, die auch in die Unternehmen immer stärker hineinwirkt. So macht der zunehmende Verlust von allgemein geteilten Werten und generell von Verbindlichkeit das Thema Leadership in Organisationen zu einem Top-Thema.
Wir sind der festen Überzeugung, dass erfolgreiches Führen in Unternehmen nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit. Autorität durch Hierarchie ist out – Autorität durch Charisma ist in.
Wir brauchen Miteinander statt Gegeneinander. Zukunftsambition statt Vergangenheitsnostalgie. Tradition und Innovation. Verantwortung und Wertschätzung.
Wir brauchen eine sachliche Logik des neuen Denkens und der neuen Wege. Wir brauchen eine menschliche Logik der Haltung und der Integrität. Wir brauchen ein Mehr an guter Kommunikation.
Denn gut führt nur, wer über die eigene Karriere hinausdenkt und oft kommuniziert.
In diesem Sinne: viel Spaß beim Lesen!Ihr GoYa! Team. | |
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| | | | Let's get ready to brand! |
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| | | | Kultur für mehr Führungspotential. |
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| | | | Dringend gesucht: Allrounder für Top-Posititionen. |
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| | | | Es kommt auf die Ziele an. |
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| | | | Das erwartet euch in unserer nächsten Ausgabe. |
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| | | | | Let's get ready to brand! |
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| | | | Die GoYa!-Sicht auf Aktuelles rund um das Thema Marke. Mit einem wichtigen BrandTrend, einem überraschenden BrandFact, einer spannenden BrandStory sowie der Charakterisierung einer BrandPerson. | |
| | | A/ BRANDTREND. Clubhouse – Hype oder Trend?
Sprache ist out, Videos und Bilder sind in. So der Sprech vieler selbsternannter Marketingexperten seit einigen Jahren. Die neue App Clubhouse ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass Voraussagen nur Annahmen sind, keine Tatsache.
Wer oder was ist nun diese Social-Media-App? Einfach gesagt: Clubhouse ist eine Audio-only-App, bei der du Gesprächen wie bei einem Live-Podcast lauschen oder dich aktiv an Diskussionen beteiligen kannst. Keine Kommentare, keine Likes, keine eingeschaltete Kamera. Aber derzeit auch noch keine einfache Teilnahme. Wer mithören und mitreden will, benötigt eine Einladung. | |
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| | Das gibt dem Ganzen derzeit einen leicht exklusiv-elitären Touch – was nicht bei jedem gut ankommt. Es erinnert den einen und anderen ein wenig an alte Zeiten mit dem Türvorsteher vor dem angesagtesten Club in der Stadt, der nur die schönen Mädels und die coolen Jungs reingelassen hat.
Clubhouse ist nun ein Paradebeispiel dafür, wie man im digitalen Zeitalter zumindest einen waschechten Hype kreiert. Ein genauerer Blick auf die Social-Media-App zeigt aber, dass es durchaus Gründe für die Aufregung gibt, denn das Zeitgeist-Konzept ist vielversprechend.
So muss man sich als User nicht mehr super stylen wie bei Instagram, denn keiner sieht einen. Zudem kommt man auch mit Menschen ins Gespräch, die man nur aus dem Fernseher oder der Tageszeitung kennt. Stars wie Elon Musk und Mark Zuckerberg zeigen sich dort. Clubhouse ist ein Produkt, welches das große Bedürfnis nach menschlicher Nähe, gepaart mit Authentizität, Offenheit und Spontaneität, befriedigt. | |
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| | Die App verzeichnet weltweit etwa sechs Millionen User, im Dezember 2020 waren es noch 600 000. Der umfangreiche Roll-out steht noch aus. Derzeitige Bewertung: circa 100 Millionen US-Dollar. In der App werden nun virtuelle Räume angeboten, vergleichbar mit Podiumsdiskussionen. Es gibt Moderatoren, Sprecher und Zuhörer – und letztere können sich um Redeerlaubnis bewerben. Sie dürfen dann auf die sogennante Stage und können mitdiskutieren.
Wir bei GoYa! sammeln seit Kurzem bei Clubhouse auch unsere ersten Erfahrungen mit unserem GoYa! Markentalk. Wir unterhalten uns in diesem neuen Format auf einfache und unkomplizierte Art mit den unterschiedlichsten Menschen über Marken-Themen. Ihr seid herzlich eingeladen – jeden zweiten Donnerstag auf Clubhouse gegen 16/17 h!
Talk to you! | |
| | | B/ BRANDFACT. Die Ökobilanz des Bitcoin – kann das die Zukunft sein?
Unser BrandFact dreht sich in dieser Ausgabe um die Marke Bitcoin. Nach dem im Februar ein „All-Time-High“ dem Nächsten folgte, beschäftigen wir uns heute mit der Achillesferse des Krypto-Coins: seinem extrem hohen Energieverbrauch. In einer Studie der Cambridge University wird der geschätzte Verbrauch von Bitcoin im Vergleich zu ganzen Staaten in Terrawattstunden pro Jahr untersucht. Das Bitcoin-Mining und die Transaktionen mit der digitalen Währung verbrauchen demnach mehr Strom als manches Industrieland. | | | | |
| | | | | | Die Ökobilanz einer einzelnen Transaktion stellen die Journalisten von The Pioneer entsprechend eines amerikanischen Durchschnittshaushaltes sowie den Stunden von YouTube-Videomaterial in Zahlen dar: | | | | |
| | | | C/ BRANDPERSON. Herbert Diess – ein Mann, der aus der Zeit gefallen scheint.
In einem Interview mit der BBC im April 2019 sagt der VW-CEO Herbert Diess, dass Volkswagen stolz darauf sei, Arbeitsplätze in der chinesischen Region Xinjiang zu schaffen.
Der Reporter meinte dann, dass der VW-Konzern doch nicht stolz darauf sein könne, wie die chinesische Regierung mit der Minderheit der Uiguren vor Ort umgehe. | |
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| | Diess erwiderte diesen Vorwurf seinerzeit mit der Aussage: „Das kann ich nicht beurteilen, sorry.“ Er wisse nicht, worauf der Reporter sich gerade beziehe.
„Sie wissen nichts von Chinas Umerziehungslagern für eine Million Menschen im Westen des Landes, die als Bildungszentren im Rahmen von Anti-Terror-Maßnahmen dargestellt werden? Davon wissen Sie nichts?“, so der BBC-Reporter ziemlich erstaunt.
„Nein, davon weiß ich nichts“, so Herbert Diess. | |
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| | Diess hat den Vorwurf später zurückgewiesen, von Umerziehungslagern für muslimische Uiguren nichts zu wissen. Er sei sich der Lage „natürlich bewusst“. Auch deshalb sei man bei VW bemüht, einen Beitrag zur Entwicklung der Region und zum Zusammenhalt der dortigen Bevölkerung zu leisten.
„Gerade mit Arbeitsplätzen für alle Volksgruppen am Standort Urumqi wird das soziale Umfeld maßgeblich verbessert“, so ein VW-Sprecher später als Reaktion auf dieses verunglückte BBC-Interview.
Man muss nun wissen, dass das Land Niedersachsen knapp 12 Prozent der VW-Aktien und durch das Gesetz über die Überführung der Anteilsrechte an der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in private Hand (VWGmbHÜG) – umgangssprachlich als VW-Gesetz bezeichnet – eine Sperrminorität besitzt, also ein Vetorecht in allen wichtigen Entscheidungen. VW ist also de facto ein halbstaatliches Unternehmen. | |
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| | Der CEO der Volkswagen AG vertritt daher in zweifacher Funktion unser demokratisches Gemeinwesen in hervorgehobener Position.
Erstens repräsentiert er Volkswagen als eines der unternehmerischen Aushängeschilder Deutschlands im In- und Ausland. So schafft es VW mit rund 281.000 Angestellten im Ranking „Die größten Arbeitgeber Deutschlands“ auf Platz 2.
Zweitens ist Diess durch die Tatsache, dass der deutsche Staat stark bei VW engagiert ist, qua CEO-Amt auch ein Top-Vertreter der deutschen Demokratie.
Das bedeutet: Er vertritt sowohl die Werte der VW AG als auch die Werte der „BRD gGmbH“ – und die Werte der Bundesrepublik Deutschland sind zu 100 Prozent demokratischer Natur.
Die Vertreter eines demokratischen Staates haben die Aufgabe, die demokratischen Absichten des Volkssouveräns zu verwirklichen – und das heißt: Die individuelle Freiheit mit dem Allgemeinwohl, sprich dem Staatswohl zu versöhnen.
Genau das geschieht nun nicht in China. Dort werden die Menschen- und Freiheitsrechte der Uiguren, die Bürger des Staates Chinas sind, schwer verletzt. Dieser Verletzung der individuellen Freiheit sollte, nein muss, Herbert Diess stets entschieden entgegentreten – also konsequent und ohne Taktiererei.
Denn es gilt Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Genauso wie es übrigens sein CEO-Job ist – was er auch konsequent tut – die unternehmerische Freiheit gegenüber dem VW-Gesamtbetriebsrat Bernd Osterloh zu verteidigen. | |
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| | Also, wer so vehement – und zu Recht – wie Herr Dr. Diess die liberale Freiheit des Unternehmertums seit Jahren bei VW verteidigt, der sollte mit der selben Vehemenz auch die demokratische Freiheit des Individuums verteidigen. Und dies nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt – also auch in China.
Fazit. Diese zwei Freiheiten sind die Säulen unserer sozialen Marktwirtschaft und unserer demokratischen Gesellschaft. Demokratie dabei verstanden als eine verbindende Praxis allen Tuns innerhalb der Gemeinschaft.
Dieses klare Bewusstsein der zwei Freiheiten konstituiert die Idee unserer Demokratie – gültig für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
PS/ Empfehlenswert in diesem Kontext ist auch der Beitrag von Jan Böhmermann „Volkswagen – Das Weltauto!“ in seiner ZDF-Sendung „Magazin Royal“. | |
| | | D/ BRANDSTORY. Gustavo Gusto – eine Markenerfolgs-Story aus der Tiefkühltruhe.
Ist die Pizza aus der Tiefkühltruhe etwas neues? Nein. Kann Gustavo Gusto mit einer Tiefkühlpizza durch neues Denken und neue Wege viele Kunden begeistern? Definitiv ja! | |
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| | Alles fing an mit der Eröffnung einer Pizzeria 2003 in Passau. Der Anspruch: original italienische Pizza mit den besten Zutaten. Nach dem Erfolg der ersten eigenen Pizzeria expandierte der Gründer Christoph Schramm aus Geretsried/Bayern mit Erfolg mit zwei weitere Restaurants sowie ein Lieferservice. 2014 entstand dann die Idee, diese Qualität auch zum Selberbacken nach Hause zu bringen. Gegründet unter dem Namen Gustavo Gusto hatte Schramms Team von Anfang an eine klare Mission: Eine Tiefkühlpizza, die nicht wie Tiefkühlpizza schmeckt. | |
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| | Aber gelingt es auch, Gustavo Gusto zu einer interessanten Marke aufzubauen, die über die Qualität des Produkts hinaus einen Mehrwert liefert? Eine gute Tiefkühlpizza reicht jedenfalls nicht aus, um sich auf diesem umkämpften Markt erfolgreich und langfristig zu positionieren.
Gustavo Gusto vermarktet sich nun als progressive, junge, Premium-Marke auf allen Kanälen. Dabei fällt auf, dass sie vor allem über das Design viel Aufmerksamkeit generieren. Mehrfach ausgezeichnet durch Packaging-Preise wurde ihr Schwarz-Weiß-Design zu einem Aushängeschild von Gustavo Gusto. Aber auch gutes Design muss kommuniziert werden, um wahrgenommen zu werden.
Das scheint ihnen zu gelingen, vor allem durch eine Kooperation mit einem der erfolgreichsten deutschen Influencer. Die Kooperation mit „Concrafter“ hat junge Konsumenten und noch speziell die wohlhabendere Elterngeneration erreicht. Mit dieser gezielten Marketingmaßnahme hat Gustavo Gusto in kurzer Zeit eine größere Zielgruppe erreicht.
Ansonsten hält sich Gustavo Gusto in Sachen klassisches Marketing grundsätzlich eher zurück. Anfang 2020 starteten sie jedoch eine Kampagne, in der die Konsumenten aufgefordert wurden, weniger Tiefkühlpizza zu essen – und stattdessen während der Corona-Pandemie die besonders hart getroffene Branche der Gastronomie zu unterstützen. Klingt erst mal nach umgekehrter Konsumentenpsychologie, war aber ein cleverer Marketing-Schachzug.
Zum einen wurden die Markenwerte Solidarität und Verantwortung mit dieser Aktion glaubwürdig gelebt, zum anderen wurde mit dieser ungewöhnlichen Botschaft die Aufmerksamkeit auf die Marke gelenkt. | |
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| | Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden groß auf die eigene Fahne geschrieben. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit die Warenkategorie Tiefkühlpizza per se nachhaltig ist.
Mit der Kampagne „Mit Kohldampf in den Kohleausstieg“ setzte man sich jedenfalls aktiv gegen die Kohlekraft als Treiber des Klimawandels ein. Zunächst wurden Solarplatten in der Größe einer Pizza im Rahmen einer Kooperation mit dem Energieproduzenten Enyway verschenkt. Später konnten die Solarplatten-Anteile dann nur noch über den Kauf einer Gustavo-Gusto-Pizza erworben werden.
Seit April 2019 bezeichnet sich das Unternehmen als klimaneutral und derzeit wird zudem an einer klimapositiven Bilanz gearbeitet. Klingt erst mal super.
Mit der Kombination aus aufmerksamkeitsstarken Marketingaktionen, einem guten Design und einem überzeugenden Gesamtauftritt hat Gustavo Gusto es geschafft, sich über die Grenzen von Bayern und Deutschland hinaus einen guten Ruf aufzubauen – und die eigenen Werte wurden klar kommuniziert.
Zudem haben sie eine komplett neue Tiefkühlpizza-Kategorie geschaffen: die Premium-Tiefkühlpizza. Am Ende bezahlt man die knapp 4 Euro als Konsument jedoch nicht nur für eine gute Pizza, sondern auch für das Erlebnis Gustavo Gusto. | |
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| | | | Kultur für mehr Führungspotential. |
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| | | | Die Corporate Identity ist eine wichtige Voraussetzung für die attraktive Repräsentation des eigenen Unternehmens. Ohne Corporate Identity keine Persönlichkeit. Und keine Orientierung.
Trotz dieses weitverbreiteten Wissens wird in der Unternehmenspraxis gerne unterschätzt, auf wie vielen Ebenen eine Leitkultur innerhalb des Unternehmens eine ausschlaggebende Rolle spielen kann. Die Unternehmensidentität entscheidet beispielsweise darüber, ob eine gute Führung im Unternehmen überhaupt möglich ist oder nicht.
Wer als Führungspersönlichkeit heutzutage einen Unterschied machen möchte, braucht schon lange mehr als nur Autorität. Früher konnte man eine Anweisung damit begründen, dass man der Chef ist. Auch durch Belohnungen oder Strafen wurden Mitarbeiter „motiviert“. Solche Techniken, die allein auf Hierarchie aufbauen, werden heute jedoch nicht mehr akzeptiert. | |
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| | Wie aus Mitarbeitern Unternehmerpersönlichkeiten werden.
Es gilt, Menschen zu überzeugen. Man muss sie mitreißen – und dafür ist es notwendig, charismatisch zu sein. Im Grunde ist Charisma nichts anderes als eine sanftere Art der Machtausübung. Das zahlt sich für beide Seiten aus: Mitarbeiter, die dank einer Führungskraft mit Präsenz und Ausstrahlung von ihrer Aufgabe überzeugt sind, fühlen sich zufrieden, haben Spaß an der Arbeit, leisten deswegen mehr, sind weniger krank und kündigen seltener.
In der Wirtschaft sagen viele Führungskräfte bei Interviews gerne, dass ihre Mitarbeiter das größte Kapital sind. Aber in der täglichen Praxis verhalten sie sich nicht immer dementsprechend. Wenn man – wie wir regelmäßig im Rahmen von Markenprojekten – Mitarbeiterbefragungen durchführt, ist ein Ergebnis, dass sich nur eine Minderheit von Angestellten wirklich wertgeschätzt fühlt. Es mangelt oftmals an Vertrauen. Vertrauen-geben und In-Schutz-Nehmen ist ein absoluter Motivations- und Performance-Booster, so unsere Erkenntnis.
Wenn ein Mitarbeiter weiß, dass der Chef hinter einem steht und dieser einen bedingungslos unterstützt, wenn er weiß, dass er sich auch Fehler erlauben kann, dann ist der Mitarbeiter nicht mehr gehemmt. Dann kann und wird er alles in die Waagschale werfen, was er an kognitivem und kreativem Potential zur Verfügung hat.
Gute Unternehmens- und Mitarbeiterführung ist nun längst zum „Politikum“ geworden und sollte als solches behandelt werden. So schaffen es charismatische Politiker immer wieder, Massen an Menschen hinter sich zu mobilisieren, die sich dann für die Ziele dieses Politikers einsetzen. Wie das möglich ist, erklärt uns das Konzept der sozialen Identitäten. | |
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| | Wie aus Psychologie Leadership wird.
Eine soziale Identität umfasst all die Werte, Vorstellungen und Ziele, die eine bestimmte soziale Gruppe ausmachen – so klein diese auch ist. Ob Gruppen mit religiösem oder politischem Hintergrund, ob Gemeinschaften einer bestimmten Gesellschaftsschicht, ob eine Identität auf Basis der Landeszugehörigkeit oder der Mitgliedschaft in einem Sportverein: Jeder Mensch hat das Bedürfnis Teil einer oder mehrerer sozialer Gruppen zu sein.
Dieses Zugehörigkeitsgefühl stärkt nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch das Kollektiv. Je stärker dieses Gefühl, desto einfacher ist es, sich zu verständigen, Kräfte zu mobilisieren – und desto mehr ist der Einzelne bereit, Opfer zu bringen, um die kollektiven Ziele zu erreichen.
Wer es schafft, möglichst viele der Werte und Ziele einer sozialen Identität – zum Beispiel der breiten, konservativen Landbevölkerung Amerikas – in sich zu vereinen, der kann von diesen Vorteilen profitieren. Es reicht dabei nicht aus, nur ähnliche politische Vorstellungen zu haben. Die eigene Person wird quasi zur leibhaftigen Repräsentation der gewünschten sozialen Identität einer ganzen Gruppe – zum Beispiel zum einfachen „Selfmademan“, der den amerikanischen Traum und Nationalstolz lebt und seine Freiheit von niemandem eingeschränkt sehen will.
Dabei geht es nicht um objektive Qualifikationen oder wie volksnah eine Person tatsächlich ist, sondern wie sie erscheint. Einfache Sprache, klare Meinungen, kein Kuschen vor politischer Correctness – solche Dinge können letzten Endes den Unterschied machen. Betrachtet eine Gruppe jemanden erst mal als Sinnbild ihrer eigenen sozialen Identität, eröffnet sich der Führungspersönlichkeit ungeahnter Einfluss mit einer gleichzeitig überraschend hohen Toleranz für Unstimmigkeiten. Ein exzessiver Lebensstil oder andere Zeichen dafür, dass eine Person vielleicht gar nicht so repräsentativ für die eigene Gruppe ist, wie sie anfangs erschien, werden vom Kollektiv beispielsweise bis zu einem gewissen Punkt einfach wegerklärt bzw. man verdrängt einfach diese unangenehmen Tatsachen. | |
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| | Was ist nun gute Führung?
Eine wirksame Führung einer bestimmten Personengruppe ist nicht gleichzusetzen mit guter Führung per se. Vielmehr bedarf es eines moralischen Kompasses und der Fähigkeit, auch Andersdenkende sukzessive der eigenen sozialen Identität anzunähern. Es gilt, den eigenen Dunstkreis auszuweiten und möglichst viele Menschen einzubinden, um so langfristig das Führungspotential aufrechtzuerhalten.
Ansonsten werden die Gräben zwischen der eigenen sozialen Identität und den anderen Identitäten immer tiefer und sorgen unter Umständen dafür, dass man nach vier Jahren Einflussnahme nicht nur ein Land weiter gespalten hat, sondern auch abgewählt wird. Man stelle sich daher vor, was möglich ist, wenn man den gewonnen Einfluss nutzen würde, um das Kollektiv zu fördern und nach vorne zu bringen. | |
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| | Wie lässt sich das Potential ausschöpfen?
Wer ein Unternehmen führen möchte, in dem jeder Einzelne eigentlich immer sein Bestes geben will, in dem die Menschen sich gegenseitig unterstützen und in einer respektvollen Atmosphäre das Wachstum vorantreiben, der sollte eine Leitfigur für die gemeinsame Vision, die gemeinsamen Werte und die individuellen Ziele der Mitarbeiter sein.
Um das zu ermöglichen, bedarf es einer Corporate Identity mit einem starken Leitbild. Ein Kollektiv an Menschen lässt sich nur führen, wenn dieses sich als solches versteht. Grundvoraussetzung für die Ausschöpfung von Führungspotential ist daher ein gemeinsam, mit den Mitarbeitern erarbeitetes, von allen verstandenes und gelebtes Unternehmensleitbild.
Basierend auf dem Leitbild gilt es, die Mitarbeiter hinter sich zu versammeln und zu einem Team zu machen. Wie? Indem man mit Herz, Hand und Hirn führt. Sprich: Den Mitarbeitern erstens überzeugend vermitteln, was die Unternehmensstrategie ist (Hirn), zweitens diese operativ erstklassig umsetzen (Hand) und drittens dabei das Herz der Mitarbeiter ansprechen.
Let's do it! | |
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| | | | Dringend gesucht: Allrounder für Top-Posititionen. |
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| | | | „Er weigerte sich, sich auf irgendetwas zu spezialisieren, und zog es vor, seinen Blick auf das gesamte Gut anstelle irgendeines seiner Teile zu richten (...) Und Nikolais Verwaltung führte zu den besten Ergebnissen.“ Leo Tolstoi, Krieg und Friede
Wir sind überzeugt, dass sich mit alten Denkmustern nicht mehr die richtigen Manager finden lassen. Die Welt ist sehr komplex geworden, Stichwort VUCA-Welt, und die alten Muster funktionieren auch im Recruitingbereich nicht mehr. | |
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| | Je komplexer eine Führungsaufgabe, und die Aufgaben eines CEO/GF sind sehr komplex, desto wichtiger ist die Fähigkeit zur breiten Integration von Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen. Also genau das Gegenteil einer engen Spezialisierung bzw. einer frühen Hyperspezialisierung.
Produkt- und Branchenwissen: unbedingt! Nur eine Branche: nein.
Gesucht und angestellt für Top-Positionen werden in der Regel meist noch immer Spezialisten: der Produktionsspezialist, Vertriebsspezialist, Marketingspezialist, Finanzspezialist. Allen gemeinsam ist oft ihr fachspezifischer Tunnelblick, ihr Silodenken. Managementaufgaben sind jedoch sehr vielschichtig – Managerdenken muss daher auch vielschichtig sein. | |
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| | | | | Bei der Besetzung von Führungspositionen haben wir es de facto mit einem Dogma zu tun: Die Vorstellung, das Manager früh (am besten schon in der Kita) mit der Fokussierung auf spezielle(s) Wissen und Fähigkeiten starten sollten. Begründung: Je wettbewerbsintensiver/komplizierter die Welt wird, desto stärker müssen sich Manager frühzeitig spezialisieren, um als Topmanager erfolgreich zu sein.
Diese Überbetonung der laserartigen Fokussierung, der Überspezialisierung ist jedoch nicht zielführend. Wir brauchen mehr Generalisten in Spitzenpositionen, die vieles ausprobiert haben. Zu einer solchen Phase des Ausprobierens kann z. B. die Gründung eines Start-ups gehören. Selber mal ausprobieren, was es heißt, eine Firma aufzubauen. Auf diese Weise erwirbt man vielseitige Skills, die man später als Top-Manager sehr gut gebrauchen kann. | | | | |
| | | | | | Die Wirtschaft braucht mehr interdisziplinäre Persönlichkeiten, die sich erst im Laufe ihres Beruflebens spezialisiert haben. Menschen mit einem breiten Horizont dank unterschiedlichster Erfahrungen und Perspektiven.
Der CEO-Dreiklang von Vielfalt, Ausprobieren und später Spezialisierung ist der Schlüssel zum Erfolg in unserer komplexen Wirtschaftswelt. Das gilt für alle Branchen.
Let's do it! | |
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| | | | Es kommt auf die Ziele an. |
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| | | | | | | | | Es kommt auf die Ziele an. Strategien und Umsetzungsmethoden sind die dann folgende Schritte. Das gilt für Corporate Brands, Product Brands und Personal Brands.
Um so optimistischer und ambitionierter die Unternehmens- bzw. Lebensziele sind, desto beeindruckender die Ergebnisse.
Siehe zum Beispiel Jeff Bezos von Amazon und Elon Musk von Tesla. So war das Ziel bei Tesla nicht, einen E-Automobilhersteller aufzubauen. Musk strebte von Beginn an die Gründung eines Tech-Konzerns an – siehe seinen am 2.8.2006 formulierten The Secret Tesla Motors Master Plan „just between you and me“. | |
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| | Daraus folgt:
Bei der Zielsetzung ist visionärer Mut gefordert, kein inkrementelles Me-too. Nur mit big thinking lassen sich große Dinge erreichen.
Der Zweck des angestrebten Zieles sollte dabei nicht Geld sein. Das kommt bei Zielerreichung von selbst. Vielmehr sollte es um die Lösung eines großen Problems gehen – also um technologische, soziale oder ökologische Fortschritte.
Das Ziel sollte auf eine echte Veränderung gerichtet sein. Also das Leben der Kollegen/Kunden positiv verändern. | |
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| | | | | Fazit:
Innovation ist eine endliche Ressource. Trotzdem sollte man sich Ziele setzen, deren Erreichung einen echten Durchbruch für Kunden und Kollegen bei deren Problemen und Wünschen darstellt. Klein kann jeder.
Let's do it. | |
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| | | | Das erwartet euch in unserer Mai-Ausgabe. |
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| | | | In unserem nächsten GoYa! Markenbriefing im Mai gibt's wieder die GoYa! BrandView rund um das Thema Marke. Zudem werden wir uns auch mit folgenden Themen beschäftigen: | |
| | 1/ Gastbeitrag Frank Schabel: Das Verhältnis zwischen einem stabilen und fluiden Markenkern. | |
| | | 2/ Vertrauen schlägt Leadership und Zukunft. Politisches Storytelling. | |
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| | | | Ihre Meinung.
Das GoYa! Markenbriefing gibt Ihnen inspirierende Denkanstöße? Dann dürfen Sie uns gerne weiterempfehlen!
Sie wünschen sich ein Nachdenken über ein spezielles Thema? Dann schreiben Sie uns eine Mail. | |
| | | In eigener Sache. GoYa! Markentalk auf Clubhouse.
In unserem neuen Format „GoYa! Markentalk“ auf Clubhouse geht es um Diskussionen rund um das Phänomen der Marke.
Im Vordergrund steht ein offener Austausch zwischen Experten, die das Thema Marke aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.
Dabei geht es uns in diesem Markentalk immer auch um die Überzeugungen und Ideale unserer Gesprächspartner.
So wollen wir einerseits über das große Ganze sprechen und andererseits über die emotionalen und sozialen Aspekte von Marke.
Wo: App Clubhouse Wann: Donnerstag ab 17 Uhr (zweiwöchentlich) | |
| | | Wenn Sie bereit sind für ein weiteres Erfolgskapitel in der Geschichte Ihrer Marke, bereit für Innovationen, bereit für neues Denken und neue Wege, dann lassen Sie uns über Ihre Ziele und Chancen sprechen.
Wir glauben, dass Leadership in den Bereichen Innovation und Branding der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg sind. Das Ziel unserer strategischen Beratung und kreativen Dienstleistung ist es, für unsere Kunden langfristiges Wachstum und Kapitalzuwachs zu erzielen, welche durch disruptive Innovationen und attraktives Branding entstehen.
Sie erreichen mich unter der Nummer 06221 / 89362-17. Oder per E-Mail: roland.albrecht@goya.eu
Let's talk! | |
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| Roland Albrecht - Geschäftsführer - |
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